Digitale Medizin: KIT-Zentrum für Gesundheitstechnologie präsentiert sich im Karlsruher Rathaus

Dr.-Ing. Axel Loewe (IBT) und Lourdes Patricia Martinez Diaz mit einem klassischen Herzmodell sowie Multiskalenmodelle auf dem Bildschirm. Foto: Karlsruher Institut für Technologie

Ob elektronisches Rezept, Telemedizin und computergesteuerte Diagnostik: Die Digitalisierung ist schon längst auch in der Gesundheitsvorsorge angekommen, bald täglich werden neue innovative Forschungsprojekte aus dem Bereich der Medizin präsentiert. Mitmischen will in diesem Forschungsfeld auch das Karlsruher Institut für Technologie (KIT).

Im März 2023 wurde dafür das KIT-Zentrum für Health Technologies aus der Taufe gehoben. Gut zehn Monate später präsentiert das Zentrum am Montag, 29. Januar, ab 18.30 Uhr einige Forschungsschwerpunkte im Karlsruher Rathaus. Ein Vortrag zum Thema „Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen in der Medizin“ steht ebenso auf dem Programm wie ein datengetriebener Blick in die Zukunft der Sport- und Gesundheitsforschung im Kindesalter. 

Digitalisierung der Präzisionsmedizin wurde in Karlsruhe vorangetrieben

Zufrieden mit den ersten zehn Monaten ist Biowissenschaftlerin Prof. Dr. Andrea Robitzki vom KIT. „Seit der Gründung des Zentrums hat sich sehr viel getan“, sagt die Sprecherin des Zentrums im Gespräch mit karlsruhe.digital. „Dabei haben wir die Digitalisierung im Gesundheitswesen und in der Präzisionsmedizin mit vorangetrieben“. Außerdem hätten die Mitarbeitenden des Zentrums zahlreiche neue Forschungsprojekte initiiert und dafür erfolgreich Drittmittel eingeworben.

KIT ist gut vernetzt mit Krankenhäusern in der Region

Dass es an den Karlsruher Hochschulen keine Medizin-Fakultät wie etwa in Heidelberg, Tübingen oder Freiburg gibt, stellt für Robitzki kein Hindernis dar. „Beim KIT gibt es eine große Expertise zu den Themenfeldern Künstliche Intelligenz und Deep Learning“, sagt die Zentrumssprecherin. Zudem seien auch die Forschungen im Bereich der humanoiden Roboter eine gute Basis für weitere Projekte im Gesundheitswesen. „Und natürlich sind wir auch mit den Medizinfaultäten und den Krankenhäusern in der Region sehr gut vernetzt“, sagt Robitzki.

Gesundheitszentrum arbeitet interdisziplinär

Interdisziplinarität ist auch sonst der große Trumpf beim neuen Zentrum. Informatiker und Sportwissenschaftler arbeiten ebenso Hand in Hand wie Forschende aus der Medizintechnik und der Technikfolgenabschätzung.  „Berührungsängste gibt es da keine mehr“, sagt Robitzki. Mittlerweile seien auch Verständigungsbarrieren zwischen Tekkies aus der Informatikwelt oder der Medizintechnik und Forschenden aus den Geisteswissenschaften oder dem Sportinstitut abgebaut.

„Die breit gefächerte Expertise und die vielfältigen Aktivitäten am KIT bilden die Basis, um koordiniert das Thema Health Technologies auszubauen“, so Professor Oliver Kraft, Vizepräsident für Forschung am KIT. „Dabei wollen wir vor allem Grundlagenforschung in verschiedenen Gebieten mit den Anwendungen in den Gesundheitstechnologien verbinden. Wir gehen damit auf die Bedarfe einer älter werdenden Gesellschaft ein, ergänzt um moderne und neue Angebote für ein forschungsorientiertes Studieren.“

Coverbild: Dr.-Ing. Axel Loewe (IBT) und Lourdes Patricia Martinez Diaz mit einem klassischen Herzmodell sowie Multiskalenmodelle auf dem Bildschirm. Foto: Karlsruher Institut für Technologie