Innovationshub
Lebendige Gründerszene
Gefördert durch die starke Digitalbranche, die Nähe zu Forschung und Entwicklung sowie das innovationsfreundliche Klima der gesamten Region, hat sich in Karlsruhe eine florierende Gründerszene entwickelt. Für Start-ups ist die Fächerstadt ein Ort, an dem sie nicht nur technisches Know-how und erstklassig ausgebildete Fachkräfte finden, sondern auch Unterstützung von der Orientierungs-, über die Gründungs- bis hin zur Reifephase.
Die Gründungsförderung beginnt bereits im Studium. So haben Studierende am xLab der HKA – Hochschule Karlsruhe die Möglichkeit, unternehmerisches Denken und Handeln zu erlernen und schon früh an ihrem Gründungsvorhaben zu arbeiten. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat mit der Gründerschmiede, der PionierGarage und der Entrepreneurship-Ausbildung durch das EnTechnon gleich mehrere Plattformen für potenzielle Start-ups geschaffen.
Nach dem Studium begleiten dann Acceleratoren wie das CyberLab oder der Energie-Accelerator AXEL in der Technologiefabrik Start-ups mit intensiven Coachings auf dem Weg zur Unternehmensgründung. Im Gegensatz dazu sind Gründerzentren, sogenannte Inkubatoren, allgemeiner aufgestellt und mittelfristig tätig. Start-ups können dort Büroflächen mieten, sich mit anderen Gründer*innen austauschen und auf die vorhandene Infrastruktur zurückgreifen.
Inklusive den Acceleratoren gibt es in Karlsruhe zwölf Gründungszentren mit einer Gesamtfläche von rund 33.000 Quadratmetern, in denen über 250 Unternehmen angesiedelt sind. Derzeit entsteht auf dem Areal der Hoepfner Brauerei mit dem zum CyberLab gehörenden Smart Production Park ein weiteres Gründungs- und Wachstumszentrum. Der 5.400 Quadratmeter große Gründerspace bietet Start-ups mit Bezug zu IT, KI, IT-Security und Smart Production künftig Zugang zu 150 Mentor*innen und 1.200 Unternehmen – und all das in zentraler, innerstädtischer Lage.
Angewandte Künstliche Intelligenz
Die Künstliche Intelligenz (KI) gehört zu jenen Zukunftsthemen, die das Potenzial haben, unsere Welt nachhaltig zu verändern. In Karlsruhe hat man das früh erkannt und die über Jahrzehnte gewachsenen Kompetenzen hiesiger Institutionen gebündelt. Bereits 2017 wurde die Fächerstadt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) als Digital Hub für Angewandte Künstliche Intelligenz ausgezeichnet. Heute gilt die Region als einer der deutschlandweit bedeutendsten Standorte für die Entwicklung und Anwendung von KI.
Eine zentrale Rolle spielt in diesem Zusammenhang der Wissens- und Technologietransfer von der Forschung in die Anwendung. Oder anders ausgedrückt: Erst die enge Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung ermöglichen es, KI-Methoden und -Technologien von der bloßen Theorie in die praktische Anwendung zu bringen.
Der Digital Hub Karlsruhe greift dafür auf ein starkes Netzwerk aus rund 4.800 IT-Unternehmen, über 30 KI-Start-ups, 26 Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen sowie 10.000 Informatik-Studierende zurück. Dadurch haben Unternehmen in der Region die einzigartige Möglichkeit, KI-Lösungen noch während der Entwicklungsphase in ihre Geschäftsmodelle zu integrieren – und damit gleichzeitig die Forscher*innen mit Daten aus der praktischen Anwendung bei ihrer Arbeit zu unterstützen.
Die Optimierung von Fernwärmenetzen, die intelligente Verarbeitung von Daten in der Baubranche sowie die KI-gestützte Diagnostik in der Medizin sind nur einige der Projekte, die der de:hub in den vergangenen Jahren mit einem Netzwerk aus Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung realisiert hat.
Geballte Kompetenz
In einem Umkreis von ein paar hundert Metern finden sich in Karlsruhe exzellente Hochschulen und renommierte Forschungseinrichtungen. Eingebettet in starke Netzwerke treffen etablierte Unternehmen auf ambitionierte Gründer. Die daraus erwachsene Innovationskraft hat in der Region Karlsruhe gleich mehrere bedeutende Kompetenzzentren entstehen lassen.
Das Kompetenzzentrum für angewandte Sicherheitstechnologie (KASTEL) ist eines von deutschlandweit drei Kompetenzzentren für Cybersicherheit. Es repräsentiert die Forschung und Lehre im Bereich der Informationssicherheit und Verlässlichkeit am KIT. Gegründet im Jahr 2011, hat es die IT-Sicherheitsforschung erfolgreich vorangetrieben. Schwerpunktmäßig beschäftigt sich das KASTEL mit der IT-Sicherheit in den Bereichen Industrie 4.0 und 5G-Netzausbau.
Passend zum de:hub für Angewandte KI wurde 2021 das regionale Kompetenzzentrum „Künstliche Intelligenz für Arbeit und Lernen in der Region Karlsruhe“ (KARL) ins Leben gerufen. Im Mittelpunkt stehen hier die Transparenz und Nachvollziehbarkeit von KI-Anwendungen sowie der Datenschutz und die Beantwortung ethischer und rechtlicher Fragen. Wenn man so will, dreht sich alles um den Menschen, wodurch mittelfristig die Akzeptanz von Künstlicher Intelligenz in der Gesellschaft erhöht werden soll.
Daneben finden sich in Karlsruhe mehrere Kompetenzzentren rund um das Thema Mittelstand 4.0, welche die digitale Transformation in kleinen und mittleren Unternehmen vorantreiben. Die Karlsruher Forschungsfabrik für KI-integrierte Produktion von KIT und Fraunhofer widmet sich indes dem Zukunftsthema „Intelligente Produktion“, die dort an realen Prozessen praxisnah erforscht und entwickelt wird.