Karlsruhe als zukunftsgestalter
Digitale Frühförderung
Wer die (digitale) Zukunft gestalten will, muss heute schon an die Fachkräfte von morgen denken. Dazu gehört unter anderem die Bereitstellung einer ausreichenden Anzahl an Kitaplätzen, um berufstätigen Eltern bestmöglich unter die Arme zu greifen – ebenso wie ein breit gefächertes Bildungsangebot über alle Schularten hinweg. Doch Karlsruhe geht sogar noch einen Schritt weiter.
Während in Politik und Wirtschaft die Rufe nach digitaler Frühförderung und verpflichtendem Unterricht in Fächern wie Medienkompetenz und Programmieren seit Jahren lauter werden, begeistert die Karlsruher Technik-Initiative junge Menschen bereits seit 2014 für die Fachrichtungen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). Mit Arbeitsgemeinschaften, Robotik-Wettbewerben, Ferienangeboten und Unternehmensbesuchen werden Talente früh entdeckt und gefördert. Über Technik- und Robotik-AGs an 150 Schulen und Institutionen werden wöchentlich über 2.500 Schüler*innen erreicht.
Somit ist es wenig verwunderlich, dass drei der deutschlandweit 41 ausgezeichneten Schulen des Bitkom Smart School Wettbewerbs aus Karlsruhe stammen. Mit der Ernst-Reuter-Schule hat die Fächerstadt sogar eine Gemeinschaftsschule, an der Medienbildung ein fester Bestandteil des Unterrichtskonzepts ist.
Aber auch im außerschulischen Bereich tritt der Anspruch als MINT-Region deutlich zutage: Das CoderDojo Karlsruhe hat sich auf die Fahne geschrieben, am Programmieren interessierte Jugendliche mit einem kostenlosen Angebot zu unterstützen. Alle zwei Wochen programmieren ehrenamtliche Mentor*innen zusammen mit Jugendlichen Apps und Websites oder bauen Roboter. Um mehr Mädchen und junge Frauen für technische Berufe zu gewinnen, wurden 2018 die Girls’ Digital Camps ins Leben gerufen. Im Rahmen dieses Pilotprojekts finden an weiterführenden Schulen insbesondere in den Klassen 6 bis 8 wöchentliche Girls’ Digital Camps statt. Aufgrund des Projekterfolgs wird das Konzept aktuell auf die Region Nordschwarzwald ausgeweitet.
Treffpunkt der Digitalbranche
Für viele Menschen, die in ihrem Alltag nur wenige Berührungspunkte mit der Digitalisierung haben, sind Themen wie Künstliche Intelligenz oder Robotik nicht greifbar. Neue Technologien können aber nur dann erfolgreich eingeführt werden, wenn sie von den Menschen, deren Leben sie verbessern sollen, auch angenommen werden. Deshalb ist es wichtig, die Gesellschaft einen Blick hinter die Kulissen werfen zu lassen – und den digitalen Wandel gemeinsam mit ihr zu gestalten.
Wie das aussehen kann, zeigt die Bunte Nacht der Digitalisierung, die 2019 erstmalig stattfand. Im Rahmen des stadtweiten Festivals gewährten knapp 100 Karlsruher Unternehmen, wissenschaftliche Einrichtungen, Kulturinstitutionen, Vereine sowie städtische Ämter Einblicke in die faszinierende Welt, in der die Technik und IT von morgen entwickelt wird. 6.000 Besucher*innen nahmen an dem dezentralen Event teil und erkundeten einen ganzen Abend lang das digitale Ökosystem Karlsruhes. Aufgrund des Erfolgs wird das Veranstaltungsformat künftig regelmäßig stattfinden.
Einen anderen Ansatz verfolgt das 2020 initiierte InnovationFestival @karlsruhe.digital. Als hybrides Event bietet es digitalen Innovationen aus der Region Karlsruhe eine Bühne – vor Ort und per Livestream auf der ganzen Welt. In hochkarätigen Keynotes und kurzweiligen Impulsvorträgen präsentieren Vertreter*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Kultur die außergewöhnliche Vielfalt des Digitalstandorts.
Der Austausch zur digitalen Gesellschaft und Netzkultur steht derweil im Mittelpunkt des Karlsruher digiTALKs, während der Gamification-Kongress bizplay und die deutsch-französische KI-Konferenz AIxIA zwei weitere bedeutende Facetten der Digitalisierung beleuchten. Darüber hinaus ist mit der Messe LEARNTEC Europas größte Fachmesse für digitale Bildung in Schule, Hochschule und Beruf in Karlsruhe beheimatet. Sie zieht jährlich über 15.000 Fachbesucher*innen aus der ganzen Welt nach Karlsruhe.
Alle, die in entspannter Atmosphäre über das digitale Zeitalter diskutieren oder ganz einfach nur neue Kontakte knüpfen möchten, können dies bei zahlreichen Afterwork-Events – etwa dem regelmäßig stattfindenden netzstrategen Feierabend #nmfka.