Jugend forscht 2023: Karlsruhe ist mit drei Projekten vertreten

Jugend forscht

Unter dem Motto „Mach Ideen groß!“ findet 2023 bereits die 58. Wettbewerbsrunde von Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb „Jugend forscht“ statt. Aus Karlsruhe treten gleich drei innovative Forschungsprojekte an – und gewinnen!

Im Jahr 1965 rief Henri Nannen, seiner Zeit Chefredakteur der Zeitschrift stern, zur ersten Wettbewerbsrunde von Jugend forscht auf. Im Mittelpunk standen dabei besondere Leistungen und Begabungen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). Es ging darum, die Fähigkeiten von Jugendlichen in diesen Bereichen zu fördern – und sie langfristig dafür zu begeistern. Auch im Hinblick auf die spätere Berufswahl.

Geändert hat sich daran bis heute nichts. Inzwischen gilt Jugend forscht als die größte öffentlich-private Partnerschaft ihrer Art in Deutschland. Rund 250 Partner, überwiegend aus der Wirtschaft, richten die Wettbewerbe aus, stiften Preise und fördern weitere Aktivitäten. Die laufenden Kosten werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) getragen.

Aber natürlich lebt der Wettbewerb, an dem seit seiner Gründung bereits 300.000 junge Menschen teilgenommen haben, vor allem auch vom ehrenamtlichen Engagement. Mehr als 5.000 Lehrer*innen unterstützen Jugend forscht als Projektbetreuende und Wettbewerbsleitungen. Über 3.000 Fach- und Hochschullehrkräfte sowie Expert*innen aus der Wirtschaft bewerten die Projekte.

Bei der Ausgestaltung von Jugend forscht wird der föderalen Struktur der Deutschlands Rechnung getragen, weshalb der Wettbewerb dezentral organisiert ist: Die Teilnehmenden treten zunächst im Februar bei einem der mehr als 120 Regionalwettbewerbe an. Wer hier gewinnt, darf im März auf Landesebene starten, bevor im Mai schließlich der Bundeswettbewerb ruft.

Karlsruhe bei Jugend forscht 2023: Belohnungs-Wecker, Smarter Pflanzensensor und Cloud Desktop PC für Privatpersonen

Unterstützt von der Carl-Engler-Schule, ihren Lehrer*innen, dem Amt für IT und Digitalisierung der Stadt Karlsruhe, dem CyberForum, der technika | Karlsruher Technik-Initiative, sowie der Hochschule Karlsruhe und der DHBW Karlsruhe, haben sich für Jugend forscht 2023 gleich drei Projekte aus der Fächerstadt angemeldet:

Der Belohnungs-Wecker von Gabriel Toussaint (Fachgebiet: Mathematik/Informatik)

In dem Projekt von Gabriel geht es darum, dass man eine Sache hat, für die man belohnt wird, wenn man sie macht oder nicht zu viel macht (Vokabeln lernen, Zeit am Smartphone, etc.). Man wird belohnt, indem man am nächsten Morgen von seinem Wecker mit besserer Musik geweckt wird. Dabei werden die Daten vom Smartphone über eine WiFi-Verbindung an einem Raspberry Pi geschickt, der die Daten dann verarbeitet und über den Lautsprecher entweder den positiven oder den normalen Weckton abspielt.

Der Smarter Pflanzensensor von Paul Pothmann und Lars Trampert (Fachgebiet: Technik)

Viele Menschen haben sich in der Corona-Zeit neue (meist exotische) Zimmerpflanzen zugelegt – insbesondere in Städten, um sich mit „Grün“ zu umgeben. Doch mit dem Kauf einer Pflanze geht auch eine verantwortungsvolle Pflege einher, die sowohl von der Pflanzenart als auch dem Standort abhängt. Zu wenig Zeit und fehlendes Wissen führen dazu, dass die Pflanzen darunter leiden und gegebenenfalls kaputt gehen können. Paul und Lars wollen ein Gerät für Zimmerpflanzen entwickeln, dass den Wassergehalt der Erde und den Lichteinfluss misst. Dieses Gerät soll auf die Pflanze abgestimmt werden und diese automatisch bewässern und somit das Wachstum der Pflanze verbessern.

Der Cloud-Desktop-PC für Privatpersonen von Max Günther (Fachgebiet: Arbeitswelt)

Alles wird mit der Zeit digital in der Cloud gespeichert, warum verlegt man dann nicht gleich den ganzen Computer in die Cloud? Genau damit will sich Max Günther bei seinem Projekt beschäftigen. Das Ziel ist es, dass man auf einem großen dedizierten Server kleinere Computer hostet, welche dann die Leistung eines normalen PCs aufweisen. Das hätte den Vorteil, dass der PC von überall erreichbar ist und eine stabile Internetanbindung hat. Um sich zu diesem Cloud-PC zu verbinden, möchte Max zusätzlich ein Gerät entwickeln, das genau die Leistung hat, um eine Remote-Desktop-Verbindung herzustellen, sodass der User keinen eigenen PC mehr benötigt, um sich mit seinem PC in der Cloud zu verbinden.

Erfolge beim der Karlsruher Projekte beim Regionalentscheid in Pforzheim

Auch im Regionalwettbewerb Nordbaden 2023 konnten sich wieder einige CES-Schüler*innen erfolgreich mit anderen Nachwuchs-Forscher*innen messen: Hamza Huber gewann im Team mit Schülern der Wieslocher Hubert-Sternberg-Schule den 2. Platz in der Kategorie Technik für ihren Cocktailmaker, JuRobotics.

Lars Trampert und Paul Pothmann konnten sich mit ihrem smarten Pflanzensensor, über einen Sonderpreis freuen: sie erhielten Gutscheine für die Experimenta Heilbronn. Und als Gewinner im Bereich Informatik und Mathematik darf Gabriel Toussaint dank seines Wettbewerbsbeitrages, einem „Belohnungswecker“, am Landeswettwewerb teilnehmen – wir drücken ihm am 28.3. die Daumen!

An alle gehen unsere Glückwünsche zu den tollen Ergebnissen – aber vor allem unser Respekt vor ihrer Monate andauernden Forschungsarbeit und ihrem Durchhaltevermögen!