LEARNTEC 2025 – Bildung, die Zukunft gestaltet – und technika-AGs waren mittendrin!

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Drei Tage lang war die Messe Karlsruhe erneut das Zentrum der digitalen Bildungswelt: Die LEARNTEC 2025 – Europas Leitveranstaltung für digitales Lernen – hat mit beeindruckenden Zahlen und wegweisenden Themen gezeigt, wie vielfältig, innovativ und relevant die Diskussion rund um Bildungstechnologien heute ist. 13.000 Fachbesuchende aus 40 Ländern, 350 Ausstellende, über 70 Vorträge und Panels – die diesjährige Ausgabe war ein voller Erfolg und machte deutlich: Digitalisierung in Bildung und Arbeitswelt ist keine Zukunftsvision mehr, sondern gelebte Realität.

Als karlsruhe.digital waren wir nicht nur Medienpartner der LEARNTEC, sondern auch mit einem eigenen Gemeinschaftsstand vor Ort – gemeinsam mit der Karlsruher Technik-Initiative technika. Unser Fokus: Die Macher:innen von morgen. Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Karlsruher Technik-AGs präsentierten dort ihre selbst entwickelten Projekte und gaben einen lebendigen Einblick in das, was passiert, wenn junge Menschen Technik mit Kreativität, Neugier und Eigeninitiative verbinden.

Gemeinschaftsstand von karlsruhe.digital und technika.
Gemeinschaftsstand von karlsruhe.digital und technika auf der LEARNTEC 2025 – mit interaktiven Exponaten und Projekten junger Tüftler*innen. Foto: karlsruhe.digital

Technikbegeisterung zum Anfassen – der technika-Gemeinschaftsstand

Wenn der selbstgebaute Roboter sich zum ersten Mal bewegt und ein motorisiertes Fahrzeug aus fischertechnik stolz seine erste Runde dreht, dann passiert etwas Magisches: Technik wird lebendig – und zeigt, dass sie mehr ist als Schulstoff. Sie ist Abenteuer, Spielfeld und Zukunft zugleich. Sie bohren, tüfteln, bauen, probieren – und präsentieren auf der LEARNTEC voller Stolz, was sie entwickelt haben: Am Stand der Karlsruher Technik-Initiative technika ging es in diesem Jahr nicht um trockene Theorie, sondern um Begeisterung zum Anfassen. Kinder und Jugendliche zeigten, was sie in den Technik-AGs und im offenen technikaLab selbst konzipiert, gebaut und zum Leben erweckt haben – mit großem Erfindungsgeist, Spaß an der Sache und erstaunlich viel technischem Know-how.

Der technika-Stand wurde zu einem Ort voller Bewegung – im wahrsten Sinne des Wortes. Es surrte, klickte, rollte und vibrierte. Neben den beliebten Kugelbahnen – teils mit magnetischem Fahrstuhl – entstanden motorisierte Fahrzeuge, Greifarme, Laufroboter, Massagestäbe, kindersichere Türschlösser und sogar ein „Ei-Omat“, bei dem ein Stift durch einen Motor bunte Muster auf rotierende Ostereier malt. Fast alles gebaut ohne Anleitung – einfach aus dem Bauch heraus, aus Neugier, mit Geduld und einer Prise Humor.

Wenn Neugier auf Erfindergeist trifft

„Wir lassen die Kinder einfach machen“, sagt Eva Weber vom NCO-Hort, der vom Stadtjugendausschuss Karlsruhe getragen wird. „Das technikaLab ist bei uns ganz offen – kein fester Termin, kein Stundenplan. Wer will, kann einfach kommen und bauen. Das ist der große Unterschied zu klassischen AGs.“ Und das funktioniert. Was Schüler:innen hier auf die Beine stellen, ist beachtlich – in der Komplexität, aber auch in der Eigenständigkeit.

Jasper Gäckler (13) entwarf für den Messeauftritt kurzerhand einen Helm als Eyecatcher: Wenn man in den angeschlossenen Schlauch pustet, erklingt „Musik“. Ein Fun-Artikel, wie er sagt – aber eben einer, der Technik mit Witz und Kunst verbindet. Jasper ist außerdem der kreative Kopf hinter dem kindersicheren Türschloss und dem „Ei-Omat“. Sein Motto? „Ich schau einfach, was es auf dem Bastel-Buffet gibt – und dann baue ich drauflos.“

Fabian, 14 Jahre, entwickelte ein Hydraulikspiel, bei dem man mithilfe von Pumpen eine Kugel im Gleichgewicht halten muss – eine Herausforderung für Feingefühl und Präzision. Ein Angelspiel, bei dem in einer Minute acht Kugeln aus einer Box gefischt werden sollen, bringt spielerisch Technik und Wettbewerb zusammen.

Schüler*innen präsentieren ihre Projekte am Stand.
Schüler*innen der Technik-AG am Gemeinschaftsstand von karlsruhe.digital bei der Projektpräsentation. Foto: karlsruhe.digital

MINT-Förderung, die wirkt – mit Freiraum, Spaß und Perspektive

Was alle Projekte gemeinsam haben? Sie entstehen mit Leidenschaft, im Team, aus dem Wunsch heraus, etwas Eigenes zu schaffen. Technik zum Anfassen eben – statt Frontalunterricht. Es geht darum, zu verstehen, wie Technik funktioniert, wie ein Motor angetrieben wird, es geht um physikalische Prinzipien und um Robotik. Und genau dafür gibt es technika: Um MINT-Förderung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) praxisnah, kreativ und frei von Leistungsdruck in den Alltag von Kindern und Jugendlichen zu bringen. Sei es in Schulen, in Hortgruppen, im Schülerforschungszentrum oder eben im technikaLab. Dass dabei nicht nur Jungen begeistert sind, sondern auch viele Mädchen mit Herzblut mitmachen, ist kein Zufall, sondern das Ergebnis kluger Förderung.

„Hier wird etwas eingepflanzt, das die Kinder später im Beruf sehr gut brauchen können“, sagt Stephan Kallauch von der technika. „Technikkompetenz, Selbstbewusstsein, Problemlösungsfähigkeit – und vor allem: der Mut, einfach mal auszuprobieren.“

Die LEARNTEC zeigte auch dieses Jahr wieder: Wer früh Spaß an Technik bekommt, bleibt neugierig – und vielleicht entsteht aus einem selbstgebauten Greifarm irgendwann ein Studienwunsch oder sogar ein Berufstraum.

Future Skills: Bildung mit Weitblick

Das diesjährige Motto Future Skills“ prägte die Veranstaltung deutlich. Gefragt sind heute Kompetenzen wie Problemlösungsfähigkeit, Adaptabilität, kritisches Denken und kollaboratives Arbeiten – genau jene Fähigkeiten, die in Projekten wie denen von technika ganz selbstverständlich gefördert werden. In Workshops, Panels und Ausstellungen wurde diskutiert, wie Bildungssysteme sich diesen Herausforderungen stellen können – und welche Rolle digitale Technologien dabei spielen.

Preisgekrönte Ideen und nachhaltige Konzepte

Auch bei der Verleihung des delina – Innovationspreis für digitale Bildung standen zukunftsweisende Projekte im Fokus. In der Kategorie „Frühkindliche Bildung & Schule“ wurde mit TESS Augmented Reality ein Lernkonzept ausgezeichnet, das komplexe naturwissenschaftliche Inhalte mithilfe von AR-Technologie für Schüler:innen intuitiv zugänglich macht – ein weiterer Beleg dafür, wie Technologie neue Zugänge zu Bildung schaffen kann.

Nicht weniger zukunftsorientiert war der LEARNTEC Eco Award, bei dem besonders nachhaltige Standkonzepte gewürdigt wurden. Der erste Platz ging an HI Factory, die mit regionalen Materialien, wiederverwendbaren Elementen und einem ganzheitlichen Nachhaltigkeitskonzept überzeugten. Ein starkes Signal, dass Innovation und Umweltbewusstsein keine Gegensätze sind – auch im Messekontext.

Eingangsbereich der NEW WORK EVOLUTION – der Parallelveranstaltung zur LEARNTEC, bei der Zukunft von Arbeit und Bildung zusammen gedacht wird.
Eingangsbereich der NEW WORK EVOLUTION – der Parallelveranstaltung zur LEARNTEC, bei der Zukunft von Arbeit und Bildung zusammen gedacht wird. Foto: karlsruhe.digital

Zwei Events, eine Vision

Parallel zur LEARNTEC fand erneut die NEW WORK EVOLUTION statt – ein Format, das die Zukunft von Arbeit und Bildung in einem gemeinsamen Rahmen denkt. Die Verbindung dieser beiden Themenfelder zeigte sich in zahlreichen Sessions und Gesprächen: Lernen und Arbeiten sind heute mehr denn je zwei Seiten derselben Medaille. Für junge Menschen, die in einer digitalen Welt großwerden, ist dieser ganzheitliche Blick essenziell – und genau hier setzt die Arbeit von karlsruhe.digital an.

Unser Fazit

Die LEARNTEC 2025 war für uns weit mehr als eine Messe – sie war ein Ort des lebendigen Austauschs, der Inspiration und der konkreten Bildungsbegegnung. Mit unserem Gemeinschaftsstand konnten wir zeigen, wie junge Menschen in der Region Karlsruhe heute schon mitgestalten, was morgen zählt. Wir danken allen Mitwirkenden, Besuchenden – und ganz besonders unseren jungen Entwickler:innen, die Technik nicht nur verstehen, sondern mitgestalten wollen.
Die nächste LEARNTEC findet vom 5. bis 7. Mai 2026 statt – wir freuen uns schon jetzt auf neue Impulse, Projekte und Begegnungen.
Mehr zur Technik-Initiative technika: karlsruher-technik-initiative.de

Dieser Text entstand in Kooperation mit Techtag. Teile davon sind zuerst dort erschienen.