Stadtmedienzentrum: von Coding bis Candybar
Bei der Präsentation der SMZ bei der Bunten Nacht der Digitalisierung war für alle etwas dabei
Das Stadtmedienzentrum Karlsruhe (SMZ) am Landesmedienzentrum Baden-Württemberg (LMZ) war Teil der zweiten Bunten Nacht der Digitalisierung. Dort hat das SMZ einen Einblick in seine vielfältige Arbeit gegeben. Mit kreativen Lösungen wurde vermittelt, wie wichtig Digitalisierung und alle damit einhergehenden Disziplinen und Skills für die Zukunft sind.
Wir haben mit dem neuen Leiter des SMZ, Jan Hambsch, über die Perspektiven und Ziele der Einrichtung und den Standort Karlsruhe gesprochen. Der ehemalige Lehrer ist derzeit mit der Umgestaltung des SMZ betraut. Digitalisierung ist seit jeher Fokus seiner Arbeit.
Eine seiner ersten Amtshandlung war es, das SMZ auf Twitter zu positionieren: „Ich wollte damit in der Twitter-Lehrer Community das SMZ vernetzen. Da sind zwar nicht alle Lehrer, aber wenn es um Digitalisierung und Digitalität geht dann sind das doch die Multiplikatoren, die das auch in die Schulen reintragen können. Deshalb fand ich das wichtig, dass wir da auch aktiv werden.“
Aber nicht nur auf Twitter, stehen für Hambsch die Schulen im Fokus: „Bei der Umgestaltung denken wir an die vielen Karlsruher Lehrkräfte. Für die erstellen wir ein Programm mit Fortbildungsangeboten, zum Beispiel für den Einsatz von Tablets, speziell iPads sind ja ganz viel in den Karlsruher Schulen vorhanden. Auch die TeSKA – Technischer Support für Schulen in Karlsruhe, welche die Netze der Karlsruher Schulen betreut, wird hoffentlich bald erweitert, damit wir einen noch besseren Service bieten können.“
Das SMZ in Aktion bei der Bunten Nacht der Digitalisierung
Während der Bunten Nacht der Digitalisierung standen neben den Lehrkräften vor allem eine Gruppe im Fokus des SMZ – die Schüler*innen. Kinder und Jugendliche konnten in der Makersphere einiges ausprobieren. Denn das SMZ hat nicht nur über die eigene Arbeit informiert, sondern diverse partizipative Angebote gemacht. Das Mitmachen und Verstehen der Technik, die hinter der Digitalisierung steckt, steht hier im Vordergrund. Hambsch findet das besonders wichtig: „Wenn es um Digitalisierung und Digitalität geht, geht es ja darum zu verstehen, wie die Dinge funktionieren. Ich glaube nicht, dass jeder und jede programmieren können sollte, aber das alle mal einen Einblick bekommen sollten, wie das, was sie täglich benutzen eigentlich funktioniert.“
Deshalb entsteht am SMZ die Makersphere, bestehend aus einem Podcast-, Video- und XR-Studio, in dem Kinder und Jugendliche und natürlich Lehrkräfte, die Medien für sich entdecken können. Ein Makerspace, wo Interessierte 3-D-Druck, Upcycling und mehr kennenlernen, wie auch während der Bunten Nacht der Digitalisierung. Ein weiterer Teil der Makersphere wird die Gaming & Coding School sein, um über einen bewussten Umgang mit Spielen zu ersten Schritten im Programmieren zu kommen und die Konzepte zu vertstehen.
Insbesondere im Hinblick auf die Nutzung von Social Media glaubt Hambsch, dass ein besseres Verständnis der Prozesse im Hintergrund der Plattformen wichtig ist, „auch um zu verstehen, wie die Algorithmen genutzt werden können und dass Algorithmen von Menschen gemacht werden. Dass Menschen darüber entscheiden können, was Algorithmen hervorbringen oder verdecken.“
Am IT-Standort Karlsruhe hat die Nachwuchsförderung einen besonderen Stellenwert
Medienbildung findet Hambsch darüber hinaus auch für den Standort Karlsruhe relevant. „Coding ist auch für die Zukunft wichtig und wir möchten Jugendliche dafür begeistern. In Deutschland haben wir zu wenige MINT-begeisterte Jugendliche. Und da versuchen wir, ihnen Angebote machen, die ihnen Spaß machen und zu sehen, ob sie da vielleicht auch Freude daran haben. Das ist nicht nur für unsere Gesamtgesellschaft wichtig, sondern auch für den Standort Karlsruhe, der ja auch für die IT Branche bekannt und sehr aktiv ist. Und da brauchen wir einfach viel Nachwuchs. Der kommt bestimmt auch von außen über die Universitäten und die Hochschulen, aber ich glaube, dass wir da auch aus der eigenen Region die Leute aktivieren sollten.“ Damit reiht sich das SMZ ein in ein vielfältiges Bildungsangebot im MINT-Bereich in Karlsruhe, wie beispielsweise die Karlsruher Technik-Initiative technika, die sich gemeinsam mit karlsruhe.digital präsentierte auf der LEARNTEC 2022 .
Erste Erfolge haben die Angebote schon verzeichnet. So berichtet Hambsch von einem freudigen Schüler, der nach vielen Stunden mit den Angeboten zur Bunten Nacht der Digitalisierung am 1. Juli begeistert verkündete: „Wow, ich war so lange da drin, ich hab gar nicht auf mein Handy geschaut.“ Wenn das kein Gütesiegel für eine erfolgreiche Präsentation der Arbeit mit und für mehr Digitalisierung ist.
Bilder: Hambsch/SMZ-KA.