Gamification-Kongress bizplay feiert Jubiläum: Nachhaltigkeit ist Schwerpunktthema

karlsruhe.digital

Vor wenigen Wochen hat Tom Greenwood das Buch „Sustainable Web Design“ mit Konzepten für den Betrieb von energieeffizienten und nachhaltigen Internetseiten veröffentlicht – mit kreativen Ideen, wie dies umgesetzt werden kann. Am 14. Oktober 2021 gehört der Internetexperte aus London zum Kreis der Referent*innen bei der zehnten Auflage des Gamification-Kongresses bizplay im Karlsruher Kulturzentrum Tollhaus. „Er stand ganz oben auf unserer Wunschliste“, so bizplay-Kurator Prof. Dr. Steffen P. Walz. Der nachhaltige Umgang mit den Ressourcen sei schließlich auch bei der Digitalisierung ein echtes Zukunftsthema – und eine Innovationsopportunität. Bei der Jubiläumsausgabe der bizplay stehen deshalb erneut einige Trendthemen im Fokus.

Gamification-Konferenz mit zahlreichen renommierten Referent*innen

Organisiert wird die zehnte bizplay vom K3 Kultur- und Kreativwirtschaftsbüro und der Messe Karlsruhe in Zusammenarbeit mit der diconium GmbH. Partner sind unter anderem die Initiative karlsruhe.digital, das Hightech.Unternehmer.Netzwerk CyberForum und die MFG Baden-Württemberg. Während der Tea Time zwischen 15 und 17 Uhr stehen Vorträge von Greenwood, dem Computerspielexperten Wolf Lang oder der Verhaltenspsychologin Dr. Erika Siegel von HP Labs auf dem Programm. Bei der Early-Late-Night-Session kommen zwischen 19 und 21 Uhr dann einige der Referent*innen der vergangenen neun Auflagen wie Dr. Elizabeth F. Churchill, Direktor of User Experience bei Google, zu Wort. „Zum Jubiläum wollen wir unseren Gästen etwas ganz Besonderes bieten“, betont Walz. Im Tollhaus gibt es zwar lediglich Platz für wenige Dutzend geladene Besucher*innen, dafür werden sämtliche Vorträge und Diskussionen des hybriden Kongresses live im Internet übertragen.

Das komplette Programm gibt es unter: www.bizplay.org

Mehr Kreativität am Arbeitsplatz

Ein Schwerpunktthema ist neben der Nachhaltigkeit auch die Erhöhung der Kreativität am Arbeitsplatz durch den spielerischen Zugang zu digitalen Anwendungen. So kann etwa die Motivation der Belegschaft erhöht werden, indem Diversität und Inklusion als belebende, arbeitskulturelle Chancen erkannt und z.B. gemeinsames Experimentieren befördert werden; oder indem gemeinsame Ziele als Abenteuerreise wie in einem Computerspiel angestrebt werden – inklusive Überraschungselementen. „Dass man Beschäftigte durch ein gutes Arbeitsumfeld bei der Stange halten kann und zugleich durch kreatives, spielerisches Miteinander Teams in Schwingung bringt, ist mittlerweile bei vielen Betrieben angekommen“, so Walz. Im Fitnessbereich gehörte der spielerische Zugang zu Programmen mittlerweile schon zum Alltag. Trotzdem seien die Möglichkeiten der Gamification in Deutschland noch lange nicht ausgereizt. „Da wollen wir wichtige Impulse geben“, betont Walz.

bizplay-Kurator Prof. Dr. Steffen P. Walz I Foto: Josh Robenstone

Noch viel Luft nach oben

Mit der Entwicklung der bizplay in den vergangenen Jahren ist Walz prinzipiell zufrieden. „Wir haben das Thema früh an die Öffentlichkeit gebracht“, betont der bizplay-Gründer. Inzwischen habe sich der Schwerpunkt von der bloßen Kombination aus Computerspielen und Businessanwendungen aber klar in Richtung Nachhaltigkeit verschoben, auch die Sicht auf Gamification im Sinne von Highscore-Listen. Ein Grund dafür seien auch die „dystopischen Entwicklungen“ in anderen Staaten und Branchen. In China werden Gewinnspiele laut Walz etwa auch zur Überwachung und Kontrolle der Bevölkerung eingesetzt, in manchen Wirtschaftszweigen im Westen werde die Gamification lediglich für die Maximierung von Publikumsaufmerksamkeit und Profiten genutzt. „Deshalb müssen wir aufzeigen, dass solche Anwendungen auch einen Nutzen für Mitarbeiter, soziale Fragen und Umwelt haben können“, betont Walz. Gemeinsam mit dem Mitveranstalter MFG I Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg, wurde dafür extra die Creatables-Bewegung ins Leben gerufen. Creatables ist ein Kunstwort und besteht aus den englischen Begriffen für Kreativität und Nachhaltigkeit.

Messe Karlsruhe besetzt Trendthema

Für die Messe Karlsruhe ist die Organisation der bizplay eine gute Möglichkeit für die Erweiterung des bisherigen Portfolios. „Gamification ist ein echtes Trendthema“, sagt Frank Thieme von der Messe Karlsruhe. Außerdem sei die bizplay eine ideale Ergänzung zur LEARNTEC. Auch dort spielten Schlagworte wie Serious Games und New Work eine immer größere Rolle. Fachveranstaltungen zu Computerspielen sollen in der Messe künftig eine noch wichtigere Rolle spielen. „Die Gamescom werden wir nicht nach Karlsruhe holen“, so Thieme. „Aber die bizplay können wir mit Sicherheit noch größer machen.“