Open Data Days Karlsruhe - mit offenen Daten für mehr Nachhaltigkeit

Können Hacker Herausforderungen Lösungen entgegen setzen? Kann die intelligente Nutzung von Daten für mehr Gerechtigkeit sorgen? Und kann ein Computerprogramm die Erderwärmung ausbremsen? Ja, Ja, und Ja, sagt Dr. Andreas Kugel, Sprecher des OK Lab Karlsruhe. „Auf lokaler Ebene haben wir mit offenen Daten schon das Umweltamt bei der Erstellung des Klimaschutzkonzepts unterstützt. Und spielerische Wettbewerbe zur Messung des individuellen ökologischen Fußabdrucks initiiert.“

Am 1. und 2. März 2024 sind alle Interessierten eingeladen ins TRIANGEL am Kronenplatz in Karlsruhe zum Open Data Day unter dem Motto „Mit offenen Daten die Nachhaltigkeitsziele unterstützen“. Die gemeinsame Veranstaltung von OK Lab Karlsruhe, Cyberforum e.V. | technika, Stadt Karlsruhe, karlsruhe.digital, Impact Hub Karlsruhe, Hochschule Karlsruhe, CycleSense, ZUKUNFTSBILDER KA, CycleSense läuft am 1. März von 17 bis 21 Uhr und am 2. März von 10 bis 20 Uhr.
Eine Anmeldung ist online möglich.

Visionen für eine nachhaltigere Stadtgesellschaft

„Wir wollen an diesen Tagen unterschiedliche Leute zusammenbringen“, sagt Kugel. Passionierte Hacker und Haecksen sind ebenso willkommen wie IT-Expert*innen und technische Laien mit einem Faible für zukunftsfähige Stadtentwicklung. Ziel ist die Entwicklung von datenbasierten Visionen für eine nachhaltigere Stadtgesellschaft. Die Arbeit mit den zur Verfügung gestellten Daten steht ebenso auf dem Programm wie Workshops zur Datenauswertung mit öffentlich zugänglichen Programmen.

„Durch die sinnvolle Auswertung von Daten kann man sehr viel über den lokalen Energiemix herausfinden und Klimabilanzen optimieren“, sagt Kugel. Auch bei der Bildung könnten Daten für mehr Gerechtigkeit und Chancengleichheit sorgen. „Wen man weiß, wo welche Bevölkerungsschichten leben, kann man gewisse Gegenden gezielter unterstützen und fördern“, so Kugel weiter.

Zukunftsbilder: Ideen für ein Karlsruhe der Zukunft

In Baden-Württemberg sei die Freigabe von Daten derzeit aber noch etwas „unübersichtlich“, so Kugel. Andere Bundesländer seien da schon liberaler und deshalb will das OK Lab mit regelmäßigen Veranstaltungen auf den gesellschaftlichen Mehrwert bei der Verarbeitung öffentlich zugänglicher Daten aufmerksam machen. Ein praktisches Beispiel für den hohen Nutzwert von öffentlich zugängigen Daten sind für Kugel flächendeckende Sensornetzwerke zur Früherkennung von Waldbränden. „Die Sensoren können einen Brand früh riechen und Alarm schlagen“, sagt Kugel. „Denn wenn man das Feuer von oben sieht, ist es schon zu spät.“

„Zukunftsbilder“, so heißt ein Workshop am Open Data Day, der sich der Zukunft von Karlsruhe annimmt: „Wie könnte Karlsruhe in Zukunft aussehen?“ lautet die zentrale Fragestellung. Positive Zukunftsbilder einer Stadt können Mitmenschen zum Handeln bewegen, so die Begründung für den Visionsworkshop. Teilnehmende sollen Werkzeuge entwickeln für Privatpersonen, Organisationen und Investor:innen, um ihre Vision von Karlsruhe möglichst niedrigschwellig visualisieren zu können: Mit offenen Daten und AI Tools.

Offenes Wissen und Wissenschaft der Bürgerschaft

Das „OK“ in den OK Labs steht übrigens für Open Knowledge, also für „offenes Wissen“. Seit 2004 setzt sich die für mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung gegründete Organisation Open Knowledge International nach eigenen Angaben für die Verbreitung von offenen Daten ein. Unter dem Dach des deutschen Ablegers Open Knowledge Foundation haben sich in der Bundesrepublik unter dem Motto „Code for Germany“ mittlerweile zahlreiche OK Labs gegründet. Dort werden ehrenamtlich Projekte zur besseren Erläuterung und Visualisierung von komplexen Sachverhalten entwickelt.

Die Projekte der regionalen OK Labs werden auch als „Citizen Science“ (Wissenschaft der Bürgerschaft) bezeichnet. Ist der Open Data Day also nur etwas für Hacker oder IT-Profis? Keineswegs! Er orientiert sich an der Wikipedia Definition und will mit kreativen Methoden Dinge verbessern, die noch nicht so gut funktionieren. Dazu braucht es gute Ideen nicht nur aus der Programmier- und Datenecke.
Unabhängig vom Alter und technischen Fähigkeiten – beim Open Data Day kann jede/jeder mitmachen – egal, ob Neuling oder Expert*in.

Nicht üblich bei einem Hackathon, aber vielleicht trotzdem eine gute Idee: Wer nur wenig Zeit hat, wird bei den “Hands-on” Infos zu Themen rund um Daten fündig. Dauer jeweils maximal 1 Stunde. Einfach vorbeikommen und teilnehmen, sofern noch Plätze verfügbar sind. Mit einer kostenlosen Anmeldung, ist der Platz gesichert. Hier geht’s zur Übersicht.