Digitale Strategien: Unterstützung von Unternehmen in der Krise
Der GetDigital@IHK Kongress unterstützt bei digitalen Marketingstrategien. Der anhaltende Lockdown stellt viele Unternehmen vor große Herausforderungen. Am 18. März 2021, veranstaltete die IHK Karlsruhe daher einen kostenfreien virtuellen Kongress zum Thema Zukunft und Digitalisierung, speziell für die Zielgruppe Handel, Dienstleistung und Tourismus.
Der Einzelhandel und die Dienstleistungsbranche müssen die Corona-Pandemie als Chance begreifen und sich mit digitalen Konzepten auf ein verändertes Konsumverhalten nach der Krise vorbereiten. So Geschäftsführer Andreas Steinle vom Zukunftsinstitut Workshop GmbH beim virtuellen Fachkongress GetDigital@IHK der Industrie- und Handelskammer (IHK) Karlsruhe.
„Vor allem kleine Läden müssen sich interessanter machen. Dies kann durch Werbung, Videos und ein Logistiknetzwerk für die Zustellung der Waren umgesetzt werden“, so Andreas Steinle weiter. Nach Einschätzung des Kommunikationswirts werden sich die Innenstädte in den kommenden Jahren gravierend verändern. Größere Konzerne werden ihre Angebote immer mehr ins Internet verlagern und sogenannte Flagship-Stores in den zentralen Einkaufsmeilen aufgeben. Grund zur Panik ist laut Andreas Steinle aber nicht vorhanden, denn auch ohne solche Publikumsmagneten müssten kleinere Geschäfte nicht um ihre Existenz bangen. „Vielleicht stirbt die reine Einkaufsstadt. Aber die Innenstädte werden weiterhin für die Kundenbindung genutzt und können mit neuen Geschäftsmodellen belebt werden“, so Andreas Steinle. Die Kombination von Ladengeschäften und Gastronomie sei dabei ebenso ein zukunftsträchtiges Konzept wie die gezielte Ansprache der Kund*innen über soziale Medien.
GetDigital@IHK ist kein Strohfeuer
„Dieser Kongress ist kein Strohfeuer. Wir bieten schließlich auch eine langfristige Beratung für digitale Strategien an“, betont der Karlsruher IHK-Geschäftsführer Guido Glania. An der Digitalisierung führe künftig auch für kleinere Unternehmen kein Weg vorbei. Die Corona-Krise sei deshalb höchstens ein Beschleuniger bei der Umstellung von analogen auf digitale Konzepte.
Einzelhandel und Gastronomie seien von der Krise besonders hart getroffen, betont IHK-Präsident Wolfgang Grenke. Deshalb müssten diese Branchen an einem Strang ziehen, um nach dem Ende der Pandemie gestärkt hervorzugehen. Funktionierende Konzepte zur Stärkung des Handels können dabei nur gemeinsam entwickelt werden, so Grenke weiter.
Die Vernetzung mit anderen Expert*innen ist für die Karlsruher IHK ein wichtiger Baustein beim Weg ins digitale Zeitalter. Die IHK ist Mitglied im Steuerkreis der Initiative karlsruhe.digital. Durch den regelmäßigen Austausch mit den Fachleuten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Verwaltung können innovative Konzepte schnell und unbürokratisch nach dem „Karlsruher Prinzip“ in die Realität umgesetzt werden.
Branchen brauchen digitale Konzepte
Nach Einschätzung von Tourismusexpertin Catharina Fischer müssen sich auch die Unternehmen in der Tourismusbranche und der Gastronomie an die veränderten Lebensbedingungen der Menschen anpassen und bei der Kund*innen-Bindung neue Wege beschreiten. „Homeoffice ist mittlerweile Realität. Auch sonst sind die Menschen deutlich mehr digital unterwegs als noch vor einigen Jahren“, betont die Expertin der Tourismuszukunft Realizing Progress GmbH. Ein „Back to Normal“ werde es nicht mehr geben, denn Verbraucher*innen änderten ihr Konsumverhalten. „Corona ist aber nur einer von vielen Faktoren“, betont Catharina Fischer. Einfach das Ende der Krise abwarten und dann weitermachen wie zuvor, sei deshalb der falsche Weg.
Bereits vor der Krise wurden bestimmte Bereiche in der Gastronomie und beim Tourismus zunehmend digitalisiert. Essen online zu bestellen oder Reisen im Internet zu buchen, ist bequem und spart mitunter sogar Zeit. „Auch soziale Medien werden immer wichtiger“, betont Catharina Fischer. Junge Leute informieren sich mittlerweile verstärkt über Instagram. Zudem müssten Hotels und Restaurants schnell über Google gefunden werden. Auch hierfür brauche es funktionierende digitale Konzepte.