3 Minuten Wissenschaft

Beim FameLab in Karlsruhe wird Wissenschaft in drei Minuten verständlich und unterhaltsam präsentiert. Mit dabei sind auch in diesem Jahr wieder einige digitale Innovationen.

Drei Minuten. Mehr Zeit gibt es nicht. In drei Minuten müssen die Teilnehmenden des FameLab ihre wissenschaftlichen Projekte vorstellen. Und nicht nur das. Alle sollen verstehen, über was auf der Bühne gesprochen wird – ob fachkundig oder nicht. Langweilig darf es während der 180-Sekunden auch niemand werden. Am Ende entscheidet eine Jury über Sieg oder Niederlage. Am 12. April geht im Karlsruher Kulturzentrum Tollhaus ein Vorentscheid mit Forschungstalenten aus ganz Süddeutschland über die Bühne. Die Veranstaltung ist kostenfrei und beginnt um 19 Uhr. Der Einlass beginnt bereits ab 18 Uhr, wer zuerst kommt, kriegt die besten Plätze. Veranstaltet wird der Regionalentscheid vom Wissenschaftsbüro der Stadt Karlsruhe, moderiert wird der Abend von Philipp Schrögel.

Drei Teilnehmende geben Einblicke in ihr Bühnenprogramm

„Wie oft haben Sie schon das Gefühl gehabt, dass Sie moderne Technik nicht nutzen können, ohne Ihre Privatsphäre aufgeben? Fragt das Handy den ganzen Tag nach Kontaktliste oder Standort?“ Diese Fragen stellt auf der Bühne Patricia Guerra Balboa. Und die Expertin für IT-Sicherheit am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat auch eine gute Nachricht dabei. „Die Mathematik hat gezeigt, dass es möglich ist, globale Informationen über die Bevölkerung zu berechnen, etwa wo ein Stau entstehen wird, ohne die Privatsphäre der Menschen zu verletzen“, sagt sie. Die erste Idee zur Lösung des Problems tauche dort auf, wo man es am wenigsten erwarte.

Langweilig darf es während der 180-Sekunden langen Vorträge auch niemand werden. Foto: Jürgen Rösner
Langweilig darf es während der 180-Sekunden langen Vorträge auch niemand werden. Foto: Jürgen Rösner

Auf der Bühne steht auch Michael Martin Dukek vom FZI Forschungszentrum Informatik in Karlsruhe. Der Wissenschaftler gibt dann einen kurzweiligen Einblick in seine Forschungen zum Thema Cybersicherheit und Angriffe auf Künstliche Intelligenzen. „Angriffe zielen oft darauf ab, sensible Informationen nicht direkt zu attackieren, sondern alternative Kanäle zu nutzen. Statt ein Passwort durch direktes Raten zu knacken, können Angreifende zum Beispiel das Tippe des Passworts beobachten oder erlauschen“, sagt Dukek. Wie moderne Prozessoren arbeiten, vergleicht Dukek bei seinem Vortrag mit einer Person, die bei einer Bäckerei immer das Gleiche bestellt. „Anfangs dauert es noch zwei Minuten, doch bald bereitet das Personal die Bestellung vorab vor und die Zeit halbiert sich.“

Mögliche Sicherheitsprobleme in der Luftfahrtindustrie sind das Thema beim Drei-Minuten-Vortrag von Aisha Zahid Junejo von der Universität Stuttgart. „Ich vergleiche das mit einem Haus, das gegen Eindringlinge sichern will“, sagt die Wissenschaftlerin. Wie bei der Luftfahrttechnik werden bei einem Gebäude zunächst einmal die möglichen Schwachstellen identifiziert und anschließend Lösungen zur Erhöhung der Sicherheit entwickelt.

Den Vortragswettbewerb gibt es seit fast 20 Jahren

FameLab wurde als Vortragswettbewerb für den wissenschaftlichen Nachwuchs 2005 entwickelt und seither vom British Council organisiert. Seit 2011 finden auch jährliche FameLab-Wettbewerbe in Deutschland statt. Wer den Karlsruher Vorentscheid gewinnt, löst ein Ticket für das Deutschland-Finale am 12. Juni 2024 in Bielefeld. Im Herbst geht dann die jährliche „Weltmeisterschaft“ des FameLab über die Bühne.

Die Teilnehmer*innen aus dem vergangenen Jahr auf der Bühne im Karlsruher Tollhaus. Foto: Jürgen Rösner
Die Teilnehmer*innen aus dem vergangenen Jahr auf der Bühne im Karlsruher Tollhaus. Foto: Jürgen Rösner

2023 ging der Titel erstmals nach Deutschland

Am 24. November 2023 holte Aysel Ahadova den internationalen Pokal erstmals nach Deutschland. Im Welt-Finale setze sich die Tumorbiologin des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg gegen die Konkurrenz aus Australien, Tschechien, Italien, Malaysia, Südkorea, Südafrika, der Schweiz und Thailand durch. Ahadova hatte zuvor den süddeutschen Vorentscheid in Karlsruhe und die deutschen Titelkämpfe in Bielefeld für sich entschieden.

Ahadova überzeugte  mit roter Latzhose im Stile einer Auto-Mechanikerin und ferngesteuertem Auto.  Foto: Jürgen Rösner
Ahadova überzeugte mit roter Latzhose im Stile einer Auto-Mechanikerin und ferngesteuertem Auto. Foto: Jürgen Rösner

Bei ihrem kurzweiligen Drei-Minuten-Vortrag verglich Ahadova die menschliche Zellteilung mit der Reparatur eines Autos.

Regionalentscheid in Karlsruhe am 12. April 2024

Beim Karlsruher Vorentscheid des internationalen Wettbewerbs für Wissenschaftskommunikation FameLab treten am Freitag, 12. April  ab 19 Uhr im Kulturzentrum Tollhaus junge Forschungstalente aus ganz Südwestdeutschland gegeneinander an. Moderiert wird der Abend von Philipp Schrögel.

Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr, der Einlass ist bereits um 18 Uhr. Der Eintritt im Kulturzentrum Tollhaus ist kostenfrei und es gilt das First-Come-First-Serve-Prinzip.