SipTogether: Ausgeh- und Party-Kultur in einer App [Interview]

SipTogether

SipTogether ermöglicht neue Bekanntschaften und spontane Treffen mit neuen Leuten – zur nächste Party, einer Runde Joggen oder um den Abend zusammen ausklingen lassen. Wir haben mit den Gründern gesprochen, die die Plattform derzeit in Karlsruhe und Mannheim etablieren.

Hi Jan, hi Lorenz! Euer Team hat mit SipTogether eine spannende App für Studierende entwickelt. Bevor wir uns die genauer anschauen, erzählt uns doch zuerst noch ein paar Worte über euch.

Unser junges, siebenköpfiges Team besteht hauptsächlich aus Studierenden, vorrangig aus der Region Karlsruhe. Wir sind sehr divers aufgestellt: Bei uns sind unterschiedliche Studiengänge (Informatik, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsingenieurwesen) vertreten, aber auch ein gelernter App-Entwickler. Kennengelernt haben wir uns alle online – und arbeiten dementsprechend auch sehr erfolgreich remote zusammen.

Wie ist die Idee zu SipTogether entstanden und warum habt ihr euch gerade für diesen Namen entschieden?

Die Idee zu SipTogether hatte Jan schon 2019 bei einem Besuch mit Freunden in Hamburg. Wir hatten vor, abends etwas zu unternehmen und neue Menschen kennenzulernen. Dazu fehlte uns jedoch die geeignete Plattform.

Daraufhin entwickelte er das Konzept zu SipTogether. Auf den Namen kam ich durch die Worte „sip“ (etwas trinken / nippen) und „together“ (zusammen): Denn Zusammensein bedeutet fast immer, dass man etwas zusammen trinkt oder erlebt. 

Dieses gemeinsame Erleben ist auch für uns als Generation „Social Media” sehr wichtig. Auf unseren Smartphones befinden sich Apps wie Instagram, Tinder oder WhatsApp. Wir tauschen uns mittels Messenger-Diensten mit unseren Freunden aus oder schauen uns bei Facebook deren neueste Fotos an. Doch dabei fehlte uns etwas: nämlich der direkte Kontakt. Die heutige Generation ist zwar sehr vernetzt, teilweise aber doch isoliert. Gerade in der Corona-Zeit merkten wir das deutlich.

Mit unserer App „SipTogether” möchten wir das ändern.

„SipTogether ist die App für neue Bekanntschaften und spontane Treffen mit neuen Leuten“ schreibt ihr auf eurer Website. Wie muss man sich das in der Praxis vorstellen?

Sobald man die App öffnet, sieht man eine Karte. Die Nutzer*innen können auf dieser interaktiven Karte sehen, wer in ihrem Umkreis Lust auf soziale Aktivitäten hat und sich direkt vernetzen möchte – ohne langes Warten oder „Swipen“.

Die zweite Hauptfunktion der App ist eine Event-Liste mit öffentlichen Veranstaltungen in der Umgebung, etwa eine Runde Spikeball im Park oder ein gemeinsames Bier am Rhein. Prinzipiell kann jede Person mit einem vollständigen Profil ein neues Event erstellen. Nutzer*innen haben die Möglichkeit, sich vor oder nach dem Event in einer gemeinsamen Chat-Gruppe miteinander austauschen.

Weitere Gamification-Funktionen wie das integrierte Trink-/Gesellschaftsspiel und der SipScore* machen unsere App einzigartig – und bieten einen entscheidenden Mehrwert gegenüber den anderen, digitalen Apps: Bei WhatsApp muss man sich bereits kennen und Telefonnummern ausgetauscht haben, um Kontakt aufnehmen zu können. Instagram und Facebook sind primär darauf ausgelegt, sich online zu folgen. Ein Kennenlernen ist dort schwierig. Bei der Dating-App Tinder dauert es oftmals Tage oder Wochen, bis ein Treffen im echten Leben stattfindet (wenn überhaupt). SipTogether schließt diese bisher vorhandene Lücke.

Das Team von SipTogether.

Wie sehen eure Pläne für die Zukunft aus? Auf welche neuen Features können sich die Nutzer*innen perspektivisch freuen?

Aktuell sehen wir uns als Studierenden-App, gerade zum Vernetzen für und unter den „Erstis“. Wir haben jedoch auch von älteren Menschen sehr viel positive Rückmeldung erhalten und können uns vorstellen, in den kommenden Jahren auch weitere Zielgruppen anzusprechen.

In diesem Semester fokussieren wir uns mit unseren Marketing-Aktivitäten auf die Universitäten in Karlsruhe und Mannheim. Im nächsten Schritt soll Münster folgen. In Kooperation mit Initiativen und ansässigen Unternehmen der Gastronomie-Szene schaffen wir eine Verbreitung mit geringem Budget, da wir uns selbst finanzieren und noch keine externen Investoren haben. Eine erste Finanzierungsrunde streben wir Ende 2021 an.

Ein Feature, das wir perspektivisch in die App integrieren wollen: Restaurants, Bars und Clubs werden auf der Karte mit ihren Standorten optisch hervorgehoben. Sie haben gegen eine geringe, monatliche Gebühr die Möglichkeit, junge Menschen gezielt anzusprechen, beispielsweise durch Coupons oder sonstige Aktionen innerhalb der App wie einem Cocktail zum halben Preis. Dadurch profitieren sowohl die Nutzer*innen als auch die Restaurants, Bars und Clubs.

Und zum Abschluss noch ganz allgemein: Wie erlebt ihr eure Zeit als Start-up?

Auch wenn es immer wieder größere und kleinere Hürden und Rückschläge zu überbrücken gab, sind wir weiterhin voller Enthusiasmus dabei und glauben fest an den Erfolg hinter SipTogether!

Wir haben uns von einer 1-Mann-Idee über Businessplan, Crowdfunding-Kampagne, Marken- und GmbH-Gründung, Akzeleratoren und fertiger App, hin zu einem Start-up mit sieben Teammitgliedern entwickelt. Da wir alle an verschiedenen Orten leben und auch Corona uns sehr eingeschränkt hat, ist die Kommunikation im Team die wichtigste Aufgabe, die wir zu bewerkstelligen haben. Das, was jeder von uns während dieser Zeit gelernt hat, lässt sich durch keine Schule und keinen theoretischen Studiengang ersetzen – und bringt uns sowohl menschlich als auch beruflich enorm weiter.

*Der SipScore zeigt an, wie viele unterschiedliche Personen jemand bereits über SipTogether getroffen hat und bietet Nutzer*innen somit deutlich mehr Sicherheit (je höher, desto vertrauenswürdiger die Person).